Drei Tage in Bahrain: Moderne, Luxus und unvergessliche Momente

Am 7. Oktober 24, haben wir uns auf den Weg gemacht, um den kleinen Inselstaat Bahrain zu erkunden. Bahrain ist ein kleines Königreich , mit konstitutioneller Monarchie, im Persischen Golf, welches 33 Inseln umfasst. Die Bevölkerung beträgt ungefähr 1,7 Millionen Menschen, wobei ein Großteil der Einwohner Gastarbeiter sind. Der Inselstaat hat eine moderne und dynamische Wirtschaft, die sich historisch stark auf den Perlenhandel stützte, aber heute vor allem durch Öl, Finanzdienstleistungen und Tourismus geprägt ist. 

Die Fahrt von Dammam, wir haben unweit der Grenze übernachtet, nach Bahrain ging sehr schnell, da man über die King Fahd Causeway fährt, eine Mautstraße auf einer Brücke, die Saudi-Arabien mit Bahrain verbindet und den einzigen Landweg nach Bahrain darstellt. 

Die Grenze selbst, liegt auf einer Insel vor Bahrain, man fährt also von Saudi-Arabien über eine Brücke zur Grenzstation und dann über eine weitere Brücke nach Bahrain. Die Fahrt bis zur Grenze dauert etwa 15 Minuten. Auf dem Hinweg zahlten wir um die 6 Euro für die Maut. Auf dem Rückweg haben wir allerdings und die 8 Euro bezahlt. 

Die Grenzformalitäten verliefen schnell: Zuerst mussten wir unser Auto aus Saudi-Arabien exportieren, indem wir kurz ausstiegen und die Papiere in einem Häuschen abstempeln ließen. Danach ging es weiter zur Einreise nach Bahrain, wo wir mit unserem deutschen Pass direkt ein 14-Tage-Visum bekamen, ohne aus dem Auto aussteigen zu müssen. Das Visum kostete für uns beide etwa 24 Euro. Im Gegensatz zu Saudi-Arabien benötigt man in Bahrain wieder ein Carnet de Passages, das gestempelt werden muss. Zusätzlich mussten wir eine Autoversicherung abschließen. Obwohl wir nur maximal 14 Tage bleiben konnten, mussten wir eine 30-Tage-Versicherung abschließen, die etwa 38 Euro kostete. 

Nach der Grenze passierten wir die letzte Schranke und waren in Bahrain. Direkt hinter der Grenze befinden sich Häuschen von drei verschiedenen Internetanbietern. Wir entschieden uns für STC. Für 16 GB zahlten wir stolze 9 Dinar (ca. 23 Euro) und nutzten dann Hotspot, um uns gegenseitig zu verbinden. 

Bahrain selbst hat uns sehr gut gefallen. Im Vergleich zu Saudi-Arabien ist es deutlich moderner und liberaler. Frauen können hier normal gekleidet sein, ohne Verschleierung, und wir haben sogar Joggerinnen in Hotpants und Tanktops gesehen. Es gibt sogar lizenzierte Geschäfte, in denen man Alkohol kaufen kann, was uns vorher gar nicht bewusst war. 

Den ersten Tag verbrachten in einer Shopping Mall und haben an unserem Video gearbeitet. Und haben am Abend etwas die Insel erkundet. Gegenüber des Zentrums vom Manama, der Hauptstadt von Bahrain, haben wir einen schönen Platz für die Nacht gefunden mit fantastischem Ausblick auf die Skyline. Wir haben seit langem mal wieder Alkohol getrunken. 

Am nächsten Tag, hatte ich Geburtstag, und da es sehr heiß war, verbrachten wir den Tag in der Avenue Mall, wo wir im Tea Club fast den ganzen Tag verbracht haben. Wir haben sehr lecker gefrühstückt und zum Nachmittag noch fantastischen Kuchen gegessen. 

Danach sind wir ins Kino gegangen. In Bahrain gibt es sogenannte „VIP-Kinos“, die ein besonderes Erlebnis bieten: Man wird in einem separaten Bereich empfangen, bekommt kostenlose Getränke und Popcorn, und die Kinositze sind nicht nur mit jeglichem Schnickschnack ausgerüstet, sondern auch extrem komfortabel. Sie sind elektrisch verstellbar, haben einen Tisch, eine Leselampe und bieten sogar die Möglichkeit, während des Films Essen zu bestellen. Das war wirklich ein besonderes Erlebnis, vor allem, weil man im Kino auch Kissen und Decken bekommt. Alles war perfekt organisiert und das Essen wurde während des Films an den Platz gebracht. Die Auswahl an Speisen war zudem recht groß und es hat sehr gut geschmeckt. Wir waren zudem auch noch die einzigen Gäste. Wir haben uns übrigens den Film Jocker mit Lady Gaga angeschaut. Ehrlicherweise, hat uns der Film nicht gefallen, aber das Kinoerlebnis, war es wert. Im Gegensatz zu Kuwait, wo wir auch im Kino waren, wurden übrigens in Bahrain, die Kussszenen nicht rausgeschnitten. 

Am nächsten Tag haben wir den Bahrain International Circuit besucht.  Das ist eine hochmoderne Rennstrecke, die 2004 eröffnet wurde. Sie wurde bekannt, als sie das erste Formal 1-Rennen in Nahen Osten ausrichtete. 

Im Internet konnten wir nichts darüber finden, ob man die Rennstrecke besichtigen kann, aber wir fuhren einfach hin. Wir hatten Glück: Als wir ankamen, gab es eine Führung, die Ibrahim, unser Guide, leitete. Die Tour war sehr klein, bestehend aus einem Österreicher und uns beiden, und Ibrahim sprach perfektes Englisch. Die Führung war unglaublich interessant. Wir durften den Besucherturm besteigen, von dem aus der König die Rennen beobachtet, und auch den Race Control Room, in dem die Kameraleute arbeiten, besichtigen. Und wir konnten die Boxenstopps und die Pressebereiche besichtigen. Das absolute Highlight war jedoch, dass wir die 15 Kurven der Rennstrecke selbst fahren durften. Das war wirklich ein besonderes Erlebnis und definitiv eines der Highlights unserer Bahrain-Reise. Die Tour hat pro Person 7 Dinar (also circa 17 Euro) gekostet und war jeden Cent wert. 

Bahrain hat uns insgesamt sehr gut gefallen. Die Menschen sind freundlich, die Straßen sauber und alles ist sehr gepflegt und modern. Wir waren zwar nur drei Tage dort, hätten aber definitiv länger bleiben können, da es noch viel mehr zu sehen gibt. 

Die Rückreise verlief übrigens ähnlich reibungslos, auch wenn unser Auto bei der Einreise nach Saudi-Arabien etwas gründlicher kontrolliert wurde als sonst. Der gesamte Grenzprozess war aber dennoch schnell. 

Bahrain ist definitiv teurer als Saudi-Arabien, vor allem was Diesel und Lebenshaltungskosten angeht, aber es hat uns insgesamt viel besser gefallen als Kuwait, was noch teurer war.  Die Menschen sind sehr freundlich, und die Atmosphäre ist angenehm und offen. Eine tolle Erfahrung!